Blick in Häuser und Bauvorhaben
Pfaffenhofen (PK) Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege lud in Kooperation mit den Landkreisen, dem Architekturforum Dachau und dem Forum Baukultur im Landkreis Pfaffenhofen sowie Kreisheimatpfleger Franz Grahammer zu seiner Häuserfahrt ein.
Diese wird seit 1999 zweimal jährlich angeboten – inzwischen war es die 58. Auflage – und dient als Informationsveranstaltung für Leute, die bauen oder alte Bausubstanz neu- oder umnutzen wollen.
Die Resonanz war überwältigend, teilt nun das Forum Baukultur mit. So konnte aufgrund der hohen Nachfrage und der begrenzten Teilnehmerzahl leider nicht jeder Interessierte berücksichtigt werden.
Unter Leitung des Organisators Vinzenz Dufter vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege wurden zunächst drei ausgewählte Objekte im Landkreis Dachau besichtigt. Ein kleines Holzhaus eines Innenarchitekten in Oberbachern zeichnet sich – reizvoll gelegen und von außen relativ unscheinbar – durch sein durchdachtes Wohnkonzept aus. Auf engem Raum bietet es hohe Wohlfühlatmosphäre.
Ein Niedrigenergiehaus in Sulzemoos in Massiv-Holzbauweise mit außergewöhnlicher Konzeption im Innen- wie im Außenbereich zieht das Interesse des Betrachters unweigerlich auf sich.
In Altomünster fand das Projekt eines Bauherrn, der ein denkmalgeschütztes Bauernhaus vor dem Verfall retten will, nicht ausnahmslos die Zustimmung des versierten Publikums. Mit enormen Eigeneinsatz hat er zwar das Gebäude saniert und um einen Anbau erweitert – bezüglich der Qualität wurden jedoch einzelne Zweifel laut.
Nachmittags wurde im Landkreis Pfaffenhofen ein Doppelhaus besichtigt. Dem jungen Architekten Andreas Mayr, Mitglied im Forum Baukultur, ist es hier gelungen, Bautradition und Moderne zusammenzuführen.
Ein landwirtschaftliches Einfamilienhaus aus den 70er Jahren, das zu einem Mehrgenerationenhaus umgebaut wurde, war das nächste Ziel. Allgemeines Lob gilt den Bauherren, das alte Haus zu erhalten und es beispielhaft unter planerischer Mitwirkung des Architekten Franz Grahammer, Vorstandsmitglied im Forum Baukultur und Kreisheimatpfleger, zeitgemäß zu modernisieren. Es wurde um einen außenliegenden „Aufgangsturm“ ergänzt und somit eine geschossweise Trennung erreicht.
Es versteht sich von selbst, dass bei allen besichtigten Objekten die Energieeffizienz eine tragende Rolle einnimmt, heißt es in der Mitteilung des Forums Baukultur. Bemerkenswert war die Aufgeschlossenheit der Bauherren, die allesamt einen Überblick über ihre Ziele und Schwerpunkte bei der Verwirklichung ihres Bauprojekts gaben. Zudem wurden von einigen Hausbesitzern den immerhin 50 Teilnehmern die Türen geöffnet, um die Häuser auch von innen in Augenschein nehmen zu können.
Der krönende Abschluss war die Besichtigung das Eco-Quartiers in Pfaffenhofen mit neuen Perspektiven für zukunftsorientiertes Bauen und Wohnen, ein in Deutschland einzigartiges Stadtentwicklungskonzept. Vertreter des Forums Baukultur – Heinz Kindhammer, Valerie Madoka Naito und Rita Obereisenbuchner – versuchten, dieses komplexe Thema zu beleuchten.
Die Häuserfahrt war eine rundum gelungene Veranstaltung mit vielen Einblicken und
Erkenntnissen
für alle am Bauen Interessierten. Wenn man noch einen Wermutstropfen
hinzufügen wollte, dann jenen, dass sich vorwiegend „Fachleute“ zur
Teilnahme aufgerufen fühlten und leider nur wenige künftige Bauherren.